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Nach einer Woche am Mountainbike über die Alpen und die Dolomiten sind
die Beine etwas müde - wir gönnen ihnen die verdiente Pause und wechseln
auf den Vortrieb der Arme. Am Kajak entlang der Küstenlinie des Oman ist
ein dramatischer Kontrast zu den saftigen Farben der heimischen Bergwelt.
Die Sonne brennt vom Himmel, weit jenseits der 30°C - das Land ist
trocken, Brauntöne dominieren, nur vereinzelt im Bereich von
Wasserstellen nützen die Pflanzen den Lebenssaft und trotzen der
unerbärmlichen Hitze. |
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Die Fischerdörfer schmiegen sich an die dahinter liegenden Hügel, die
letzten Ausläufer des al-Hadjar Gebirges im Nordwesten des Landes. Wir
haben mit dem Einheimischen der die Kajaks betreut über die
Möglichkeiten des Paddelns entlang der Küste geplaudert. Er hat uns über
die unmittelbare Umgebung aufgeklärt. Normalerweise werden die Boote nur
für kurze Trips in die nächste Bucht genützt. |
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Die Sit-on-Top Kajaks sind sehr stabil und liegen gut auf dem Wasser. Bei
den hier vorherrschenden Temperaturen ist es besser "oben
ohne" (... also ohne Verdeck) unterwegs zu sein. Wir machen zu Beginn
nur Kurztrips, einmal Richtung Südwesten, dann ein Stück Richtung Masqat
nach Nordosten. Wir kommen mit dem 2er-Kajak gut zurecht, es besteht genug
Platz in der Mitte um Proviant und Wasser mitzunehmen. |
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So starten wir dann auch zu längeren Ausfahrten. Die Küste ist
beeindruckend. Die Farben der Felsen reichen von strahlendem Weiß über
Goldtöne bis zu ockerfarbenen und fast schwarzen Gesteinsformationen. Die
parallelen Schichtungen erlauben einen Blick in die Vergangenheit der Erde
zu werfen. Wir durchpaddeln imposante Felstore und entdecken Eingänge zu
versteckten Höhlen. |
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Mit dem Boot könnenr, die von kleinen Booten im glasklaren Wasser
mit Netzen nach Fischschwärmen Ausschau halten. Die Temperaturen
klettern im Laufe des Tages in ungeahnte Höhen, obwohl es im
September bereits beginnt "kühler" zu werden. Nur
regelmäßiges Trinken und gelegentlich ein Bad im lauwarmen Nass
halten unsere Körpertemperatur im Normbereich |
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Fischschwärme springen vor uns in perfekt "einstudierter"
Formation aus dem Wasser. Wir gleiten nahezu lautlos durch die
Randbereiche des Golf von Oman. Dieses Küstenjuwel ist weitgehend
unberührt. Wir entdecken unzählige weite Strände und schnorcheln
beeindruckt von der Unterwasserwelt in den Tiefen des arabischen Meeres.
Hierher verirrt sich wohl nur sehr selten ein Reisender. |
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Eine kleine Anekdote am Rande: Bei der Rückfahrt legen wir in einer
malerischen Bucht an und erkunden das Hinterland. Am Horizont taucht
plötzlich ein kleines Motorboot auf. Beim Näherkommen sehen wir eine
winkende Person auf uns zukommen. Das Personal des Al Bustan Palace ist in
Sorge gewesen, dass uns etwas zugestoßen sein könnte. Wir haben ihnen
zwar von unseren bisherigen Touren erzählt und auch eine Rückkehrzeit
vereinbart, die wir eingehalten hätten. Doch noch nie zuvor ist ein Kajak
so lange "verschollen" gewesen. |
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Wir bedanken uns für die besondere Aufmerksamkeit unseres
"Retters" und berichten dann von dem Trip. Anhand unserer
Beschreibungen gelingt es uns einige der Buchten und Dörfer zu
benennen. |
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Bizarre
Felsen neben dem Hotel
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Wir
genießen die Abendstimmung |
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Auf den Spuren
Wilfried Thesigers in die Wüste
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Mit einem Einheimischen
machen wir uns dann auf den Weg die Randbereiche der Wüste Ramlat
al-Wahibah, auch Wahiba Sands genannt. Sie bedeckt eine Fläche von 15 000
Quadratkilometern und reicht im Osten des Landes bis an den indischen
Ozean. Im Norden der Wahiba gibt es bis zu 200 m aufragende Dünen. Im
Jahr 1949 durchquerte der Expeditionsreisende Brite Wilfried Thesiger als
erster Europäer diese Wüste. Thesiger konnte seine Reise nur inkognito
unternehmen, mit der Unterstützung befreundeter Beduinen. |
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Zur Zeit leben noch fast 500
Beduinenfamilien vom Stamm der Wahiba in dieser kargen Landschaft. Trotz
der harschen Lebensbedingungen in diesem extremen Terrain wohnen sie nach
wie vor in einfachen Palmzweighütten. Mit Hilfe unseres einheimischen
Führers, der als Dolmetscher fungiert, erfahren wir wie das auch heute
noch fast unveränderte ursprüngliche Leben der Wüstenkinder abläuft. |
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Wasser ist in der Wüste
wertvoller als alles andere. Wasser bedeutet Leben. Im Bereich eines Wadi
wird einem das auf imposante Weise vor Augen geführt. Entlang der noch
Wasser führenden Flussläufe wachsen saftigste Pflanzen. Palmen erheben
sich in den Himmel, Sträucher und Büsche verwöhnen das Auge mit sattem
Grün. |
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Vor allem die hier lebenden
Inder nützen diese Oasen für eine Abkühlung an Feiertagen. Im Rahmen
des geselligen Beisammenseins wird musiziert, getanzt und natürlich
gemeinsam gegessen. Im Gegensatz zu den Männern steigen Frauen in
abgelegenen Bereich ins kühle Nass - wie es die Religion vorschreibt
natürlich nur mit weitem Gewand. |
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