Die
Magie des Nordens ...
Rhythmisch tauchen die Paddel ins Wasser. Stunde um Stunde. Ein Ende nicht abzusehen. Der Platz an dem wir die Nacht verbringen werden
noch unbekannt. Stunden entfernt. Gesehen haben wir schon lange
keine Menschenseele. Dichter Wald zur Rechten - zur Linken scheinen das
Meer und der Himmel am Horizont ineinander überzugehen. Irgendwo
dahinter, weit, weit weg treffen Schweden und Finnland aufeinander -
hoch im Norden Skandinaviens. Die Tage sind lang. Erst nach 22 Uhr
weicht die Sonne der hereinbrechenden Dunkelheit der Nacht. Es gibt
keine Grund zur Eile. Wenn wir Hunger haben essen wir. Wenn wir müde
sind machen wir eine Pause. Ein Greifvogel zieht seine Kreise hoch
oben am Firmament. Und hält Ausschau nach Beute. Die Zeit scheint
still zu stehen. Gleiten wir nicht nur durch den Raum, sondern auch
durch die Zeit ? Als die Wikinger hier durch das Schärengewirr
Ålands segelten, haben sie vielleicht auch genau an diesem Ort
angelegt, um zu rasten. Und zu jagen. Als sie hochblickten zog ein
Greifvogel in müheloser Eleganz seine Runden. Unsere Blicke treffen
die aus der Vergangenheit ... und werden in diesem Moment Teil der Magie
des Nordens.
Trip
Log
Expeditionstagebuch
der Umrundung der Åland-Inseln (unveränderte Notizen/Textpassagen)
23.Juli 2008
Etappe 1 Mariehamn > Smultrongrund Distanz: 17 km
Vorräte für 2
Wochen "Unabhängigkeit" (inkl. Baileys !)
7:30 Wecker, letzte Vorbereitungen - mit Taxi zu östlichem Ufer von
Mariehamn, der Hauptstadt Ålands. Benötigen ca. 3 Stunden bis wir abfahrbereit sind:
Kajakaufbau + Verstauen der Packsäcke (kurzfristiger Ärger mit
"gewohnter Unmenge" an "Material" - zu viel zu Essen
?!). Geht dann doch irgendwie ;-)
Bei Abfahrt Nordwind, immer wieder recht knackige
Wellen von vorbeifahrenden Motorbooten. Die Navigatoren in uns werden
gefordert: Viele kleine Passagen und ein großes
Inselgewirr ! Querung der Einfahrtsschneise zum Fährhafen: 2 große
Vikingline - Fährschiffe passieren den Kanal vor uns. Es folgen 2
jeweils ca. 2 km lange Überfahrten mit Wind aus Westen - kurze,
harte, "rollende" Wellen von vorne. Schließlich lohnendes
Etappenziel bei einer kleinen Inselgruppe auf Smultongrund. Anmerkung:
Es ist bis spät am Abend HEISS (!!!) :-)
Tägliche Notizen
im Abendlicht
Notizen zur Nacht: Nathalie hat eine riesige
Zecke im Zelt gefunden. Wahrscheinlich von der Hose (!) - lassen
Schuhe wegen beißenden Ameisen + Zeckengefahr im Zelt. Bin wegen
lauter Musik (??) noch einmal aufgestanden. Keine Menschenseele in
Sicht (auch keine Boot) - vielleicht wird die Musik durch den Wind von
Festival in Mariehamn herübergetragen. Egal. Gute Nacht !
24.Juli 2008 Etappe 2
Smutrongrund > Grännäs Distanz: 18 km
Die Sonne brennt schon in der Früh auf das Zelt - sehr heiß ! Wecker
auf 7:30 Uhr gestellt: Gut geschlafen - aber wie
"gerädert". (In der Nacht ist "mittelgroßes"
Tier ums Zelt geschlichen, bin aber zu müde gewesen um nachzusehen
was es gewesen ist ;-) Erst um 8 Uhr langsames Aufstehen. Frühstück
in praller Sonne auf windstillem "Eckerl". Das Packen geht
relativ flott, das Beladen des Kajaks sehr flott. Passt !
Aufbruch um 10:30 Uhr. (Sehen 2 Paddler) Zuerst Wind aus WNW, später
dann bei Fahrt nach Norden von NNW > Gegenwind ist unser ständiger
Begleiter ! Gelegentlich leichte Dünung, Wellen bis 40 cm.
Ausgesetztes Stück auf Westseite (der Hauptinsel) - angenehm bei guten Verhältnissen.
Nach ca. 1 Stunde Fahrt Angebot auf Kaffee von Einheimischen, wollen
aber gute Bedingungen nützen und lehnen dankend ab, fahren weiter. Es
ist noch zu früh für einen Stop (trotzdem sehr nett). Kommen gut
voran. Insgesamt 2 kurze Pausen bis Einfahrt zu Passage östlich von
Eckerö. Besichtigen einen Campingplatz (vom Kajak aus) - hässlich!
Weiter Nachtquartier suchen. Werden fündig am Ostufer von Eckerö bei
Gränäs.
Vom Gletscher
glattgeschliffene Felsen - unser Camp bei Grännäs
Schöne glatte, braunrote Felsen, Schilf neben nicht einfach
zugänglichem Zeltplatz (der nur dank unseres sehr kleinen Zelts
überhaupt in Frage kommt :-) allerdings als kleines Manko auch wieder
beißende Ameisen. Heute gibt es Green Curry mit Zucchini,
Zwiebel und Thunfisch. Als Nachspeise: Kaffee mit Kuchen.
Die Sonne verschwindet wie immer langsam und sehr
flach über dem Horizont. Es bleibt noch lange warm. Die Brise
aus N (bis NNW) bleibt.
Notizen zur Nacht: Sind gegen 23 Uhr noch einmal auf > Tolle Abendstimmung (!). Fotoapparat
"herausgekramt" :-) Diese Nacht ist etwas kühler als
zuletzt.
25.Juli 2008 Etappe 3
Gränäs > Söderstatan/Torsholma
Distanz: 16,5 km
Gut geschlafen. Wecker auf 7:30 Uhr - auf erst um 8:15 (!).
"Relativ" erholt, gemütliches Frühstück in der Sonne.
Packen: noch besser gelungen - noch flotter. Abfahrt gegen 10:20 Uhr.
Vorbei an einem "Servicehafen" (klingt nach mehr als es ist
;-) Finden Wasser nicht sofort, der (Mini-)Kiosk ist geschlossen
- sonst 0 (in Worten "null") Service. Weiter unter einer
Brücke durch vorbei an schönen Buchten und Hütten. Die Fahrt
"zieht sich" zuerst - langer Weg nach Norden, von Beginn an
Gegenwind. Ab Fägelö dann abwechslungsreicher. Machen Pause bei
enger Durchfahrt zwischen Nationalpark Svartrö und "Berghamn":
gehen baden - eisiges Wasser !!! Besprechen Kurs. Kurz darauf
erreichen wir den westlichsten Punkt ! Kurs NO - freiere Fläche >
Windwellen. Wind dreht auf N bis NNO > wieder Gegenwind. Ab
Durchfahrt südlich von Gloskär ausgesetzte Passage, da kaum mehr
Inseln, die Wellen abhalten > herausfordernde Abwechslung am Ende
der Etappe. Beschließen am südlichen Ende von Torsholma zu bleiben.
Perfekter Platz in geschützter Lage.
Abendliches
Kartenstudium auf der Insel Torsholma
Abendessen: Baked Beans + Mais
mit Tortillas ! Haben den Baileys eingekühlt (in der Meeres -
Minibar) und (Eis)Tee gekocht, der ebenfalls kühlgestellt ist. Heute
sind beim Zeltaufbau sogar die Heringe in den Boden gegangen, bisher
nur felsig. Haben die Idee gehabt uns den Wetterbericht per sms
schicken zu lassen :-) VHF-Seefunkgerät macht nämlich Probleme
(meist kein Empfang, Seewetterbericht wäre wichtig gewesen) Bis jetzt: konstant gute Hochdruckphase
!
Notizen zur Nacht: Habe meine Sonnenbrille
auf unserer kleinen (vorgelagerten) Insel vergessen, also noch einmal
eine kurze Abkühlung nach 23 Uhr :-)
26.Juli 2008 Etappe 4
Söderstatan/Torsholma > Camp "Svarta sternana"
Distanz: 24,5 km
Die Sonne "knallt" schon zeitig in der Früh auf das Zelt
> es wird so heiß, daß ich um 7:45 Uhr aufstehen MUSS ! Etwas
müder als zuvor. Start um 10:20 Uhr, noch ein paar Fotos, dann geht
es los. Kurs NNO, vorbei an Gölpö, danach Querung mit kurzem Blick
nach backbord auf die "offene See". Wind + Wellen halten
sich in Grenzen. Am südlichen Zipfel von Stora Granskär fragen wir
eine Frau am Ufer nach Wasser - hat selbst nur 1 l (?!). Kurzes
Gespräch mit Schwedin, die hier Haus besitzt. Dann weiter entlang der
"Schiffsroute" bis Romsholmsrevet, wo wir nach Osten
"abbiegen". Neben viel Schilf geht es entlang einer
seenartigen Landschaft zum Ausgang des "Kanals" nach Norden.
Kurze Pause vor exponierter Strecke > die "Nordpassage" !
Tolle Felsen, urige Küste, teilweise steile Kliffe, aber der
Wettergott ist uns hold. Haben beschlossen, wegen der guten Wetterlage
durchzupaddeln. Gute Entscheidung ! Fahren, mit kurzer Pause, bis
Havsvidden (Gönnen uns eine Erfrischung: Cola und Süssigkeiten,
sichten Schlange im Wasser bei Kajak.)
Zielsicher steuert
die Schlange unser Kajak an - ich möchte sie nicht zwischen den
Packsäcken herauslocken müssen ;-)
Ein Quartier hier wäre uns
wohl zu teuer, also weiter ;-) Nathalie bekommt Kopfschmerzen -
noch eine Überfahrt steht an, über Boklobsfjörden, dann bleiben wir
bei 2ter Insel ("Svarta sternana"). Etwas glitschige
Angelegenheit beim Anlanden (und kurzer Ärger, daß kein Schatten
vorhanden ist). Schließlich aber wohl der perfekte Platz für
abschließendes Camp mit Blick auf das "offene" Meer nach
Norden.
Traumhafter
Ausblick Richtung Norden
Notizen zur Nacht: Wind ist aufgekommen -
jetzt aus NNO bis NNW > kleine "Brandung" auf unserem
Strandfelsen. Beschließen Ruhetag gleich hier einzulegen.
28.Juli 2008 Etappe 5
Camp
"Svarta sternana" > Camp Sviskär Distanz: 16
km
In den frühen Morgenstunden leichter Regen. Wolkenfront zieht durch,
aber nicht sehr massiv. Barometerdruck gleichgeblieben. Schließlich
schon beim Frühstück Sonnenschein. Wind aus NNO. Beladen des Kajaks
in "Minibrandung" - klappt gut. Dann beschließen wir nach
Süden, durch engere Kanäle zu Service Harbour zu fahren > falsche
Entscheidung ! Zuerst noch leichter Rückenwind, dann mühsames
Paddeln durch relativ windgeschützte Bereiche. Die bald
folgende Überfahrt wird ziemlich anstrengend: Wellen von seitlich bis
schräg von vorne, bis 60 cm Höhe - dann streifen wir mit Boot auch
noch einen Stein in einer Untiefe > Ärger wegen falscher
Entscheidung ! (direkt Kurs SO, über den
"Hauptschifffahrtsweg", wäre besser gewesen :-(
Der Guest Harbour ist sehr "basic",
füllen nur Wasser auf. Durch den Wind ist es relativ kalt. Dann geht
es weiter. Wir queren zu anderen Seite des Kanals. Vor der Überfahrt
zu Sviskär machen wir eine kurze Pause. Das Meer scheint recht
unruhig zu sein, ungefähr Windstärke 3. Es geht los - ca. 2,5 km
Crossing. Wellen von backbord, bis max. 1 m, teilweise recht steil,
einige Whitecaps. Harte Arbeit ! Aber gutes Paddeln !! Endlich
Entspannung in Windschatten von Sviskär. Finden perfekte Bucht, und
bleiben.
Die
windgeschützte Bucht auf der Insel Sviskär
Machen einen Rundgang zum anderen Ufer. Finden am
Weg eine Bank mit Tisch (!!), essen später hier (endlich
"ordentlich" sitzen ;-) Nehmen dafür kräftigen (und
auskühlenden) Wind in Kauf. Anmerkung: Trotz Nathalie´s
"welligem" Zeltplatz schlafen wir sehr gut !
29.Juli 2008 Etappe 6
Camp
Sviskär > Camp Sandö Sund (Hütte) Distanz: 17 km
Die Sonne brennt wieder einmal ins Zelt > MUSS (!) aufstehen wegen
"Zeltkoller" und drohendem Hitzestau :-) Heute sind wir
besonders schnell -> es gelingt ein (relativ) früher Start. Wind
aus +/- Nord. Es stehen mehrere ausgesetztere Passagen an. Geht gleich
anspruchsvoll los - Wellen aber etwas niedriger (bis max. 90 cm).
Perfektes Fahrgefühl in "belebter See", nur der kräftige
Wind (Windstärke: 4-5 Bf) weicht uns mit dem hochspritzenden Wasser
ein. Insgesamt anspruchvollste Strecke, was die Länge der Passage(n)
anbelangt. Bis zum Schluß spannend.
Letzten Kilometer dann mit Schirm
gesegelt (!!). Treffen erste Kajaker auf Weg knapp vor Vardö. Dort
ergattern wir tolle Hütte für 2 Tage. Essen Lachs, am Abend gehen
wir in die schwimmende, finnische Saune. Perfekt ! (Kurzes Gespräch
mit Kajakern, die von Eckerö gekommen sind. Zwei Einer-Kajaks,
bekommen Tipps für paddeln in Südschweden, Nähe Göteborg)
Lange geschlafen (bis 10 Uhr), zum Frühstück frische Brötchen.
Wegen des anhaltenden Sonnenwetters haben wir zu wenig Sonnencreme
(und das hier im Norden :-) deshalb borgen wir uns ein Rad aus und
fahren 5 Kilometer in den nächsten Ort (Tour-retour ges. 10 km) zu
einem Geschäft (kleine Einkäufe)
Ansonsten nur lesen, essen ... und 2 Stunden
"schwimmende Sauna" !!!
31.Juli 2008
Etappe 7 Camp Sandö Sund > Camp
Marskär Distanz: 19 km
Habe bis 8:45 Uhr geschlafen, bin erst von Nathalie geweckt worden :-)
Gemütlich gefrühstückt. Dann Wetterbericht eingeholt > Tief ist
im Anmarsch ! Abfahrt im ca. 11:15 Uhr, Wind aus Süd > Gegenwind !
Einige gute Fotostellen, ein Versuch mit Selbstauslöser.
Paddling the
Baltic Sea
Landschaftswechsel - herbstliche Laubfärbung ab
Segelskär. Marder am Ufer gesichtet.
Zeltplatzsuche zuerst erfolglos, einige Plätze
besichtigt. Geplante Stelle ungeeignet (zu steinig). Letzte Querung
nach Marskär bei kräftigem Seitwind - dann erfolgversprechender
"natural harbour", kleinste Bucht - nur nach Osten offen.
Und ein geschützter Campplatz. Werden von Schlange (Natter ?!)
begrüßt !!!
Inselrundgang nach dem Abendessen, sind beide
müde. Wetter sms von Nathalie´s Mutter sagt eventuell Gewitter für
morgen > Planen um, wollen nach Finholma zu Campingplatz wegen
früher einsetzender Wetterverschlechterung.
1.August 2008
Etappe 8 Camp Marskär > Camp
"Leden" Distanz: 16,5 km
Zeitig aufgestanden wegen schlechter Wetterprognose > dann
strahlend blauer Himmel (!). Aber Barometerdruck mittlerweile 1015
mbar (Dauerwert bisher: 1022 - 1024 mbar). Neuer Plan: relativ wenig
Wind und der aus NW > direkter Kurs über kleine Insel Grönören
nach SSO (mit Kompasspeilung) Bisher frühester Aufbruch.
Haben
gestern noch mit Campingplatz auf Finholma telefoniert (Empfang gehabt
:-) und wegen Hütte angefragt (erst ab übermorgen möglich). Wäre
Ort um etwaige Schlechtwetterphase auszusitzen. Fahrt dorthin recht
gemütlich. Im nördlichen Schärengewirr vor Föglö seenartiges
Gelände mit viel Schilf - schöne Gegend. Finden östlich von
Ängholm Durchfahrt nach Kaluholmsfjärden erst beim zweiten Anlauf
(kleiner Schilfdurchgang).
Camping bei Finholma gar nicht ansprechend
(außerdem laufen Vorbereitungen für Hochzeitsfeier am Abend, das
kann laut werden und der Platz liegt nicht sehr schön). Telefonieren
noch einmal wegen anderen Hütten und beraten über weiteren
Tourverlauf. Für Sonntag Regen, ab Montag Wolken und Sonne (fragl.
Regen) Neuer Plan: wollen heute Quartier Richtung Westen suchen, schon
am Weg nach Lemland. Morgen dann Überfahrt (Prognose zwar Windstärke
4 aus NW - wollen es aber trotzdem riskieren) Bei Svinö Hütte
telefonisch für 2 Nächte (ab Übermorgen, von Samstag auf Montag)
reserviert , um Schlechtwetterfront abzuwarten.
Paddeln weiter (weg von Finholma-Camping). Finden 2
km später urigen Platz. Spanne erstmals das Tarp auf - wegen den
vielen dunklen Wolken. Sicher ist sicher. Übrigens: wieder Schlange
gesichtet :-)
2.August 2008
Etappe 9 Camp "Leden"
> Camp Svinö (Hütte) Distanz: 13,5 km
Hat in der Nacht nicht geregnet, aber kurz vor Abfahrt dann die
ersten Tropfen. Der Himmel ist in eine dunkle Wolkendecke gehüllt.
Barometerdruck auf 1015 mbar. Start mit Regenjacke und Beinlingen >
gut eingepackt. Ist aber nicht kalt. Erinnert uns an das
"tägliche Brot" in Kanada ;-) (siehe Paddeling
along the We(s)t Coast )
Das Tief hat uns
erreicht
Mit (O bis) NO-Wind haben wir den wenigstens auf
unserer Seite. Geplotteter Kurs hilft auch bei Überfahrt nach
Lumparland. Gemütliche Etappe, Wellen bis ca. 75 cm, eher ruhig, bis
auf ausgesetztere Teile. Fähre quert schräg vor uns - wegen der
vielen Untiefen ist die Schifffahrtsroute recht verwinkelt. Regen
setzt ein, und auch wieder aus. Erreichen Svinö ohne Probleme. Haben
uns kurz bei einem Mann am Ufer erkundigt > liegen aber richtig.
Nach kurzem Telefonat aus dem Kajak, kommt der Besitzer der kaum
sichtbaren Hütten. Beziehen eine sehr kleine 2 Stockbetten (ein
Tisch, 2 Sessel und ein Heizkörper ... uns sonst nix) stuga
(=Hütte): 90 Euro für 2 Nächte, und die Sauna gibt es gratis dazu
:-)
"Hüttengaudi"
auf åländisch
Am Abend nützen wir die dann so richtig aus :-)
Wetter
schlecht. Prognose detto ! 1003 mbar !!!
Bis 9 Uhr geschlafen. Marschieren nach Frühstück 3 km zu
Fähranleger, in starkem Regen. Das Tief ist da ! Ausflug nach Degerby
mit (Gratis-)Fähre ! Wenig los, aber gutes Essen. Retour sind wir mit
Russen zur Hütte zurückgefahren (haben sie auf der Fähre
kennengelernt :-)
Kursberechnung und
Präparieren der Seekarten für die letzte Etappe, denn ...
"If
you have to work out where you are,
you´re
halfway to being lost"
Plan: Morgen nach Mariehamn (ca. 25 km)
"durchziehen", dann 1 Tag Ruhe. Anschließend Fähre nach
Stockholm (dort dann 3 Tage Zeit, um auch noch 1 Tag mit Singel-Kajaks
durch die Kanäle der Stadt zu paddeln)
Sauna für 2 Stunden reserviert > Perfekt !
4.August 2008
Etappe 10 Camp Svinö >
Mariehamn (Hütte) Distanz: 25 km
Zwar kein Regen, aber dafür eine mehr als "stramme Brise".
Wir packen zur finalen Fahrt. Um 9:20 Uhr geht´s los. Schon bei den
ersten 100 m brechen die Wellen über Nathalie auf das Deck des
Kajaks. Wind aus NO: immerhin O(st), aber leider auch N(ord) :-(
Kann am "Lumparn" (große Bucht) ein Problem werden. Nach der Wende nach
Süden tasten wir uns der Küste entlang, auf verschlungenen Pfaden in
kurzfristig engeren Passagen :-) Beim Fähranleger plötzlich sehr
ausgesetzt. 2-3 Riesenwellen überraschen uns. Dann wird es wieder
etwas ruhiger, im Bereich der Durchfahrt zum
"inlandseeartigen" Lumparn .
"Der Lumparn is´ a Hund": Kilometerlange
freie Fläche für Wellenaufbau, keine Inseln. Wir fahren auf der
Südseite, somit ist schon nach kurzer Zeit aus NO mit großen Wellen
zu rechnen. Kurzum - längste Querung mit fast 5 km,
Wellen bis 1,5 m (stellenweise 2 m), Wind ca. 40 km/h, Böen bis 60
km/h. Volle Konzentration über lange Zeit. Stellenweise surfen wir
die Wellen ab !
Dann ist vor der letzten Insel keine Durchfahrt.
Ärger ! (Ich bin im "Wellenrausch" auf unsichtbaren Stein
aufgefahren - heute schon zum 2ten Mal :-( Müssen noch
einmal raus, um das "Kap der Angst" (Nathalie wollte
umtragen, ich hab´ sie "überredet" ;-)
"The
ocean often gives us the test before
thinking
to give us the lesson."
Danach "gemütliche" Fahrt mit
Rückenwind, sind teilweise gesegelt. Kommen schon um ca. 14 Uhr am
Campingplatz Gröna Udden in Mariehamn an. Was für ein furioses Ende.
Und beschließen werden wir diesen wilden Tag mit einem gepflegten
Saunagang (oder 2 :-) und einem Bad in den eisigen Fluten der Ostsee.
Während es immer weiter stürmt ...
|
Tag |
Etappe |
von |
nach |
Distanz
(km) |
23.7.2008 |
1 |
1 |
Mariehamn |
Smultongrund |
17 |
24.7.2008 |
2 |
2 |
Smultongrund |
Gränäs |
18 |
25.7.2008 |
3 |
3 |
Gränäs |
Torsholma |
16,5 |
26.7.2008 |
4 |
4 |
Torsholma |
"Svarta
sternana" |
24,5 |
27.7.2008 |
5 |
|
|
"Svarta
sternana" |
0 |
28.7.2008 |
6 |
5 |
"Svarta
sternana" |
Sviskär |
16 |
29.7.2008 |
7 |
6 |
Sviskär |
Sandö
Sund |
17 |
30.7.2008 |
8 |
|
|
Sandö
Sund |
0 |
31.7.2008 |
9 |
7 |
Sandö
Sund |
Marskär |
19 |
1.8.2008 |
10 |
8 |
Marskär |
"Leden" |
16,5 |
2.8.2008 |
11 |
9 |
"Leden" |
Svinö |
13,5 |
3.8.2008 |
12 |
|
|
"Svinö" |
0 |
4.8.2008 |
13 |
10 |
"Svinö" |
Mariehamn |
25 |
|
|
|
|
|
183
km |
10 Etappen
> 183 km entsprechen
Hummer &
Sekt
Wir stoßen
auf die gelungene Tour während der Rückfahrt nach Schweden an.