Another
day at the "office" ...
... ein weiterer
Tag im "Büro"
... bis zum
Horizont
Grampians
National Park
______________________
Am Weg ins Landesinnere
Der Himmel ist wolkenverhangen, als wir am 28.November die Küste
verlassen und uns auf den Weg nach Norden, Richtung Grampians
National Park,
machen. Grau in grau präsentiert sich das Wetter und trüb sind
die Aussichten bis zum Horizont. Was die Fahrt durch unendlich
scheinende Weiten von Farmland dann doch nicht so mühsam werden
lässt, ist ein erfrischender Südwind. Das mehr als nur
willkommene Vergnügen eines uns vor sich hertreibenden,
"himmlischen Begleiters" ist auf der gesamten Reise so
selten gewesen, dass wir uns, ob dieser ungewohnten Hilfe, dann umso
mehr freuen.
Windrad am Wegesrand
Das einzige, was die Freude etwas trübt - und vor
allem meine Sicht - ist ein, seit gestern in voller Blüte
stehender, Allergieschub. Die Nase rinnt, das Auge tränt und
beide jucken, fröhlich vor sich hin. Zwischenzeitlich zwingen
mich hartnäckige Niesanfälle zu wackeligen Bremsmanövern.
Aber sonst geht es flott dahin.
(Royal ;-) Biking
Doctor Service
Den Rhythmus der sanfthügeligen Fahrt ins Landesinnere
unterbricht dann ein Unfall, der sich nur Sekunden vor unserem
Eintreffen zugetragen haben muss. Ein Motorradfahrer hat in einer,
gar nicht so steilen Kurve anscheinend die Kontrolle über sein
Gefährt verloren und liegt am Rand der Fahrbahn. Einige
Autofahrer haben schon angehalten und kümmern sich um den
Verletzten. Sicherheitshalber bleiben wir auch stehen und erkundigen
uns, ob quasi "ärztlicher Beistand" vonnöten ist.
Nathalie spricht mit dem Biker, der, dankbar, dass wir wegen ihm
gehalten haben (was selbstverständlich ist), zwar über Schmerzen
in der Schulter, dem Rücken und einem Bein klagt, aber insgesamt
in einem guten Allgemeinzustand zu sein scheint. Den Wunsch nach
einer Zigarette wollen wir ihm nicht verwehren. Die Rettung ist
verständigt und auch schon auf dem Weg. Wir setzen die Fahrt,
erleichtert, dass nichts schlimmeres passiert ist, fort.
Schneller, als gedacht ...
Vorbei an Ackerland und Feldern, durch wenige, kleine Dörfer und
Gemeinden, auf recht wenig befahrenen Landstraßen ... so vergehen
auch die nächsten Kilometer recht zügig. In Penshurst wollten
wir eigentlich übernachten, legen aber schließlich nur eine
kurze Pause ein - Kaffee und Kuchen als Zucker-Coffein-Doping. Wir
sind schneller als gedacht, der Nachmittag noch jung und im Ort
ist "tote Hose". Nicht, dass wir lebhaftes Treiben suchen,
aber viele der australischen Siedlungen sind sehr ... funktionell
(also es gibt Häuser zum Wohnen) und das war´s dann auch schon.
Nichts Einladendes, Nettes, Uriges oder Sympathisches, was zum
Bleiben bewegen würde. So satteln wir die Gäule und reiten
wieder los.
Am Horizont ... die
Grampians
Mit diesem geänderten Fahrplan, können wir es heute noch bis
Dunkeld schaffen, dem südlichen Tor zu den Grampians. Das würde
einer Tagesetappe von knapp über 100 Kilometern entsprechen und
uns eine ausgezeichnete Ausgangsposition für morgen verschaffen.
Bald tauchen dann die ersten unscharfen Umrisse dieser
Bergkette in der Ferne auf. Das motiviert noch einmal und wir
treten fester in die Pedale. 5 Minuten vor 17 Uhr rollen wir
in Dunkeld ein. Gerade rechtzeitig, um der Touristeninfo noch
kurz einen Besuch abzustatten. Wir besorgen ein paar Pläne des
Nationalparks und organisieren ein festes Dach über dem Kopf. Auf
dem Campingplatz vermietet der Besitzer auch seinen alten
Wohnwagen ... für 30 AU$/Nacht.
Wohnwagencomfort
"Red Curry" mit
Reis in unserem mobilem Heim ...
... da sollten wir die
Anhänger tauschen ;-)
Passt ! Wir schlagen zu. Ich
erhoffe mir von den geschlossenen Räumlichkeiten etwas Erholung
von den lästigen Allergiesymptomen und außerdem ist das urige
Schlafgemach ziemlich gemütlich.
Körperliche Unzulänglichkeiten
Zu früh gefreut. In der Nacht bin ich stündlich auf, und niese
und schnupfe so vor mich hin. Dann kommt auch noch ein quälender
Hustenreiz dazu. Schon die vierte Allergietablette verschlinge ich
heute - was ziemlich "überdosiert" ist. Es hilft alles
nichts. Sollte sich der Zustand nicht bessern, weiß ich nicht,
wie ich die noch übrigen, hunderten Kilometer durch die
Farmlandweiten Victorias überstehen soll. (Ach ja - das
Knieproblem ist überwunden ! Wäre ja zu schön gewesen, mal kurz
ohne irgendwelche körperlichen "Mängel" radzufahren
;-)
Bergiges Buschland
Die Fahrt in die Grampians ist dann der totale Kontrast zu den
endlosen Getreidefeldern des Vortages. Das für Australien so
typische Buschland säumt die Straßen im Nationalpark.
Die Grampians ...
Anfang
2006 hat ein riesiges Buschfeuer große Teile der Landschaft
zerstört. Noch immer sind Teile des Parks gesperrt. Die
Vegetation ist aber solche "Naturkatastrophen" gewöhnt
und hat sich mittlerweile wieder prächtig erholt. Die Sonne
brennt vom Himmel.
... "Berginsel"
in den weiten des flachen Hinterlandes
Wir pedalen in höhere Gefilde, wenn auch keine
wirklich anstrengenden Bergwertungen dabei sind. Zwischenzeitlich
versüßen zügige (wenn auch kurze) Abfahrten das Leben. Kurz vor Halls Gap, dem
"Zentrum" des Nationalparks, schlagen wir unser Zelt
auf.
Felsiges Swimmingpool
Wir baden im Fluß und freuen uns über den Besuch eines
besonders neugierigen Papageis zum Abendessen.
Hungriger Besuch
Die Westseite der Grampians erreichen wir nach einer knackigen
Bergfahrt am nächsten Tag. Der Schweiß fließt in Strömen, die
Aussicht vom höchsten Punkt entschädigt aber für die
Anstrengung. Und außerdem ist das die letzte Bergwertung der
gesamten Fahrt nach Adelaide gewesen ! (Glauben wir zu diesem
Moment auf jeden Fall ;-)
Die wilden Weiten des
Grampians Nationalparks
Bei den McKenzie Falls nütze ich dann
die seltene Gelegenheit, einen Autofahrer, der mich vor einiger
Zeit wieder einmal viel zu knapp "geschnitten" hat, zur
Rede zu stellen. Ein heftiges Wortgefecht lässt den Übeltäter
fast dekompensieren. Kapiert, hat er sein Fehlverhalten trotzdem
nicht. Muss wirklich erst immer ein Unfall passieren, bis manche
Idioten endlich vernünftig werden ?!
Outbackidylle
Bis Wartook ist es nicht mehr weit. Auf unserer Karte ist ein
Campground eingezeichnet. Und mehr ist dort auch nicht. Aber mehr
brauchen wir auch nicht ! Malerisch liegt der Platz. Wir
verhandeln mit der "Managerin" und ziehen dann in eine Blockhütte
mit Terrasse und Blick auf die Grampians ein. Dingo, ist der Name
unserer Unterkunft - benannt, nach den wilden Hunden Australiens. Morgen wollen wir in diesem Paradies einen
Ruhetag einlegen. Am Abend kommen wilde Kangaroos vorbei,
angelockt von regelmäßigen Fütterungsorgien mit Toastbrot.
Später grast der gesamte Clan vor unserer Hütte, während zwei
Emus nicht weit entfernt auftauchen.
Der
"Nationalvogel" Australiens
Im warmen Licht der
Abendsonne wirft der Busch lange Schatten über diese australische
Outbackidylle.
Emu
Wir nützen die Check-Out Zeit wieder einmal bis auf die letzte Minute
aus. Erst um 10 Uhr vormittags machen wir uns nach einem Ruhetag -
Nathalie´s Namenstag - am 2.Dezember auf den Weg. Im Zick-Zack
Kurs nähern wir uns langsam dem Tagesziel, dem Berg Mt. Arapiles.
Mal Kurs West, dann 90 Grad darauf nach Norden, dann wieder ein
Stück Richtung Westen. Mal starker Seitwind, dann nahezu direkter
Gegenwind. Alles ist heute irgendwie so besonders mühsam. Die
Zeit vergeht langsam, der Kilometerzähler scheint in Zeitlupe zu
arbeiten.
Rote Erde
Die Umrisse des Mt. Arapiles Nationalparks, eines der
beliebtesten Klettergebiete Australiens, kommen kaum näher.
Zwischenzeitlich überlegen wir schon einfach irgendwo zu
übernachten - nur ein zu geringer Wasservorrat zwingt uns dazu weiterzufahren. Aus einem brauntrüben Wasserloch füllen wir den
10 l Wassersack voll und erwägen ernsthaft den Tag zu beenden.
Dann überkommt uns eine letzte Welle an "Laß´ es uns noch
einmal probieren!" ... und wir ziehen es durch. Zwar fast
"am Zahnfleisch", aber wir erreichen das Camp am
Wandfuß. Yeeeha ! ... und gute Nacht !
Kletterer (unten) in den
Felswänden des Mount Arapiles Nationalpark
Die schwüle Abendhitze ist einem kräftigen Gewitter und einer
recht kühlen Nacht gewichen. Wir haben gut geschlafen. Ein ca. 5
cm langer Skorpion stattet uns zum Frühstück einen Besuch ab.
Unter den Holzblöcken vor dem Zelt, hat er es sich gemütlich
gemacht. Der lebende Beweis, das es eine gute Idee ist, unsere
Schuhe immer im Innenzelt aufzubewahren.
Long way to go
Die Wüste, die keine ist
Heute werden wir die "Little Dessert" durchqueren.
Klingt dramatisch, ist es aber nicht ganz. "Wüste", ist
dieser Nationalpark nämlich nur im Namen. Und sehr lange ist die
Durchfahrt - leider - auch nicht.
Die Durchquerung der
"Kleinen Wüste"
Eine Feuerfront hat hier erst vor ein
paar Wochen ihre zerstörerischen Spuren hinterlassen. Auf der
anderen Seite ist gerade das Feuer einer der Gründe, warum der
Busch ist, was er ist. Der ewige Kreislauf von Zerstörung und
neuem Leben, hat die so typische australische Buschlandschaft
geformt. Aborigines haben den Busch so einfacher begehbar gemacht
- die Jagd wurde dadurch erleichtert, die Gefahr, von zum Beispiel
Schlangenbissen, verringert. Manche Bäume, wie der Eukalyptus,
benötigen das Feuer geradezu, um genug Licht bis in die unteren
Bereiche des Stammes zu bekommen.
"Mallee
Fowl"
Die "Wüste" ist
der Lebensraum dieser gefährdeten Vogelart
"Plan B"
Mit Nhil erreichen wir das Ende der heutigen Etappe am Mallee
Highway. Lange überlegen wir, wie wir von hier weiterfahren
sollen. Starker West- bis Nordwestwind und die Aussicht auf eine
Gewitter-Sturmfront, lässt uns schließlich unsere bisherigen
Pläne überdenken. Wir wechseln die Taktik. Statt durch die Big
Desert zu fahren, mit der Gefahr im Unwetter eventuell
festzusitzen, werden wir gleich Kurs nach Westen einlegen. Und
statt einem Ruhetag, werden wir kürzere Etappen fahren. Ein paar
Stunden gegen heftigsten Wind anzufahren ist (gerade noch ;-) akzeptabel und ein freier Nachmittag
birgt immerhin die Aussicht auf
etwas Entspannung. So hanteln wir uns langsam voran. Die kurze
Etappe nach Kaniva über ruhige "Backroads" läßt
unsere Taktik aufgehen.
Ach ja, bevor ich´s vergesse - ich trau es mich ja kaum laut
aussprechen (oder groß hinzuschreiben ;-): Das lästige Niesen
und Schnupfen habe ich so konsequent NICHT beachtet (neben einer
Tablette täglich ;-), daß es ... verschwunden ist. Aber '"Psssst",
mehr sag´ ich nicht, sonst ... ;-)
"Hundeelend"
Auch Bordertown, die ersten Stadt nach dem
"Grenzübertritt" von Victoria nach Südaustralien
(State) erreichen wir, quasi erholt -obwohl uns ein tierischer
Zwischenfall etwas aus dem Konzept bringt. Ein junger
Schäfer taucht plötzlich aus dem Nichts auf und rast, ab diesem Moment,
neben uns her. Jedes Mal, wenn
ein Auto vorbeifährt, versucht er sich zu verstecken, duckt sich,
nur um dann wieder wie wild davon zu laufen. Er begleitet uns auf
diese Art für einige Kilometer. Wir bleiben stehen, und versuchen
ihn zu beruhigen.
"Unser"
verschreckter Hundefreund
Ganz außer Atem und nervös, sucht er unsere
Nähe. Die Angst vor den LKWs und Autos lässt ihm keine Ruhe. Wir
setzen die Fahrt fort und versuchen, so bald wie möglich, den
Highway zu verlassen. Immer wieder wechselt unser Begleiter
nämlich auch die Straßenseite ... wer weiß, wie lange das gut
geht. Abseits des Hauptverkehrs zerschneiden wir eine unserer
Wasserflaschen und durstig trinkt "unser" Hund - dankbar
und hastig. Nicht weit entfernt, in Servicetown, einem Dorf an der
Bahnstrecke, sprechen wir eine Anwohnerin an. Sie schickt uns zu
ihrer Mutter im kleinen Lebensmittelladen. Und das ist dann - oh
Wunder ! - die Lösung. Die gute Dame kennt sogar den Besitzer des
jungen Schäfers. Solange bis der ihn abholt, kann er, gut
versorgt, bei ihr bleiben. Gerettet !
Der Abschied fällt schwer
...
Als wir wieder aufbrechen,
heult er uns noch lange nach. Fast schon hat er uns adoptiert. Wir
sind etwas traurig, hauptsächlich aber froh, dass alles so gut
ausgegangen ist.
"Schneckentempo"
Nach Bordertown beenden wir den nächsten Tag in Keith. Nathalie
leidet unter ziemlich starker Migräne. Die feucht-schwüle Hitze,
mit Temperaturen an die 38 °C, lässt sie unter pochenden
Kopfschmerzen leiden. Die fast zu spürende "Spannung"
in der Luft, entlädt sich dann, nach immer stärkeren Sturmböen
in einem nächtlichen Unwetter. Wie laut Wetterbericht prophezeit,
sind die Temperaturen am nächsten Tag wieder deutlich niedriger.
Sandalenwetter ...
... haben wir aber trotzdem plötzlich bitter nötig, denn wie wir
in der Früh bemerken, sind Nathalies Schuhe verschwunden !
Gestern sind sie am Anhänger, unter einer elastischen Gummischnur
befestigt, verstaut gewesen - so wie wir sie schon so oft an
heißen Tagen transportiert haben. Hat Nathalie sie verloren ?!
Sind wirklich beide Schuhe unabhängig voneinander vom Anhänger
gepurzelt ? Auf einer ebenen, gar nicht holprigen Asphaltstraße ?
Oder hat sie irgendwer gestohlen ? Wir haben die Räder nur bei
einem kurzen Einkauf im kleinen Supermarkt in Keith
unbeaufsichtigt gelassen. Kaum jemand ist auf der Straße gewesen.
Aber wer benötigt Schuhe, denen man den harten Gebrauch des
letzten Jahres mehr als nur deutlich ansieht ??? Wir werden wohl
nie erfahren, was wirklich passiert ist.
Zurück zur Küste
Coorong Nationalpark
Einmal wollen wir noch der Küste einen Besuch abstatten. Um zum
Coorong Nationalpark zu gelangen, nehmen wir einen gewissen Umweg
in Kauf ... und eine Menge Gegenwind ! Die Strecke über eine kaum
befahrene Straße Richtung Coorong fordert uns einiges ab. Wir
machen schlußendlich alle 10 Kilometer eine kurze Pause,
schimpfen auf den Wind und ... kurzfristig überlegen wir sogar,
einfach ein Auto aufzuhalten und uns mitnehmen zu lassen. (Was wir
bisher noch nie gemacht haben !) Nur, ... es gibt keine Autos !!!
Und wenn, dann fahren sie in die falsche Richtung.
Also weiter. Im
Schneckentempo. Wir gehen nach dem "Momo -
Prinzip" vor. Ich nenne diese Art der Streckenbewältigung
jetzt einfach mal so - und zwar nach der Figur eines
Straßenkehrers im Buch "Momo". Er musste eine unendlich
lang scheinende Straße kehren und sein "Trick" war,
nicht die übermächtige Gesamtheit der Aufgabe zu sehen, sondern
sie in kleine Teilbereiche - kurze Straßenstücke - aufzuteilen.
Diese kurzen Zwischenziele lassen sich leicht erreichen. Kaum hat
man sich versehen, ist das Ziel dann schon viel näher gerückt.
Nach fast 100 Kilometern erreichen wir so Policeman´s Point, und
damit wieder den Ozean.
Noch 192 km
bis Adelaide ...
... wenn wir am Princess
Highway bleiben würden - was wir nicht tun ;-)
Die Küstenfahrt entlang der Lagune des Coorong, die das Festland
von der Younghusband Peninsula trennt (was hat dieser junge Ehemann
nur gemacht, daß gleich eine ganze Halbinsel nach ihm benannt
wurde ?!), bietet Abwechslung für das Auge: Kleine, teilweise
ausgetrocknete Salzseen, maritimes Vogelleben und etwas streng
riechende, von der Ebbe freigelegte, matschige Küstenabschnitte.
Die Salzablagerungen
erinnern an die Anden in Südamerika
In Meningie campen wir direkt am Rande des Lake Albert, bevor wir
eine weitere stürmische Etappe zur Mündung des Murray Rivers,
angehen. Eine 24 Stunden operierende Autofähre bringt uns ans
andere Ufer. Wieder einmal adaptieren wir unsere Reiseroute. Um
nicht totalen "Headwind" zu haben, fahren wir weiter mit
Kurs Nord-Nord-West. Dieses Manöver bringt für heute zwar
weniger Anstrengung, führt uns aber ab morgen dafür dann in die
Adelaide Hills, eine Hügelkette, die, einer Festungsmauer gleich,
die Hauptstadt des Staates Südaustralien vom flachen Hinterland
trennt.
Der Berg ruft
Damit hätten wir nicht mehr gerechnet. Das Auf und Ab des
Straßenverlaufs - mit einer viel stärkeren Tendenz nach oben,
als unten - sind wir ja kaum mehr gewohnt. Seit Wartook, dem
Pausentag nach der Grampiansüberquerung, sind wir nun bereits den
neunten Tag in Folge im Sattel.
Biker´s Perspective
Eigentlich wollten wir heute bis
Adelaide durchfahren - wir bleiben aber schlußendlich dem Prinzip
der kürzeren Tagesetappen treu, und übernachten in Hahndorf,
einer ursprünglich deutschen Siedlung vor den Toren der
Hauptstadt, die eine Menge Touristen anzieht. Obwohl Montag ist,
sind alle Motelzimmer ausgebucht. Die Idee wäre nämlich gewesen,
den letzten Abend der Fahrt, in einem gemütlichen Zimmer zu
verbringen. So schlagen wir halt noch einmal, vielleicht das
letzte Mal überhaupt, unser Zelt auf.
Eigentlich ist das Überqueren einer Bergkette ja der einzig
passende Abschluß für uns. Berge sind die ganze Reise über ein
zentraler Bestandteil der Tour gewesen. Ob Alpen, Atlas oder Anden
... Höhenmeter haben es uns anscheinend angetan.
Am Gipfel des Mount Lofty
- Adelaide im Hintergrund
Obgleich der
Vergleich der "Hügelkette" der Adelaide Hills mit
diesen Weltbergen wohl etwas hinkt, so ist der Ausblick vom knapp
über 700 m hohen Mount Lofty über die ihm zu Füßen liegende
Hauptstadt an der Meeresküste, ein krönender Schlußpunkt. Es
ist der 11.Dezember 2007 und wir nehmen die finale Abfahrt unter
unsere Räder.
11 111 Kilometer from Austria to Adelaide ...
Als wir in Adelaide ankommen hält der Tachometer bei 11 111
Kilometern ! Was für ein magischer Endstand. Jeder Einser dieser
fünfstelligen Zahl symbolisiert einen der fünf Kontinente, den
wir auf dieser Tour erlebt und befahren haben - von Europa nach
Afrika, über Süd- und Nordamerika, schließlich downunder nach
Australien.
... darauf stossen wir an
- Prost !!!
Gefühlsmäßig, sind wir erst jetzt, nach der
langen Fahrt am "Festland Australiens", so richtig
angekommen ... am anderen Ende der Welt !
Überraschender
Besuch zum Frühstück ...
Skorpion
vor dem Zelt
Mt.
Arapiles National Park
Wo
sind wir Daten und Fakten zum
Projekt >> ,