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Hawai´i

The Circumnavigation of Big Island

"Ironman Hawai´i" ...

 

 

... auf den Spuren der eisernen Männer 

 

 

 

Waipio Valley

Nordostküste von Big Island

 

 28.September 2007     "IRONMAN - Hawai´i" ... auf den Spuren der "eisernen Männer"

The Circumnavigation of "Big Island" on Mountainbikes

 Kailua-Kona, Big Island, Hawaii - USA   

 

"How far are we going to take this ?

The question is not how far. The question is, do you possess the constitution, 

the depth of faith, to go as far, as is needed ?"

The Boondock Saints
 
 
 
Im Schatten der Kokospalmen
North Kona Coast
 

______________________

Hawai´i, der "Aloha-State"

           Fr. 14.September 2007 - Wir steigen aus dem Flugzeug in Kona, Hawai´i, und die Luftfeuchtigkeit trifft uns wie ein Hammerschlag. Der fünfstündige Flug von Los Angeles hat uns in den "exotischsten" Staat der USA katapultiert. Die Fahrt vom Flughafen ins Hotel um 22:30 Uhr läßt uns nichts von der uns umgebenden Landschaft erkennen. Wir checken rasch in unserer Unterkunft ein. "Tock - tock - tock" ... zum rhythmischen Klang des Deckenventilators schlafen wir bald ein.

          Kailua-Kona, die Stadt des IRONMAN-Triathlons, ist auch für uns der Startpunkt für die geplante Inselumrundung. Lange sind wir uns nicht schlüssig, ob wir Richtung Norden oder besser nach Süden loslegen sollen. Am Mo. 17.September verlassen wir die (Klein-)Stadt dann mit Kurs Nord auf dem Routenverlauf der "eisernen Männer und Frauen". 

          Anmerkung: Ursprünglich wollten wir nach Big Island noch eine zweite der Hawai´i-Inseln besuchen. Den Abflugtermin am 28.September von Honolulu nach Australien hätten wir deswegen gerne zeitlich "nach hinten" verschoben. (Im Rahmen unseres Round-the-World Tickets haben wir einen ungefähren Reiseplan zusammengestellt, den wir, was die Abflugsdaten anbelangt, schon öfters verschoben haben.) Leider stellt sich jetzt heraus, daß der nächste verfügbare Flug für uns erst am 26.Dezember wäre !!! So lange wollen wir nun auch wieder nicht in Hawai´i bleiben ;-) Die Entscheidung fällt dahin, daß wir uns auf Big Island beschränken. Bald sind wir uns nicht mehr so sicher, ob das die richtige Entscheidung gewesen ist. Hätten wir nicht doch ein paar Tage Erholung einplanen sollen ?!? Zu spät ... 

Iron(wo)man

Entlang der legendären Triathlon-Bikestrecke von Kailua-Kona nach Norden

 

Durch Lavafelder und Regenwälder

          Erst spät, so gegen 11 Uhr vormittags, radeln wir los. Die Sonne brennt vom Himmel. Die Routenfindung ist recht einfach. Es gibt eigentlich nur eine Straße, die wie ein Gürtel um die Insel herumführt. Unmittelbar hinter Kona beginnen gleich die weiten, langgezogenen Lavafelder. Wir queren einen Lavafluß aus dem Jahr 1801, dann den Kaupulehu Lava Flow (Fluß), schließlich ein Lavafeld aus dem Jahr 1859, den Kaniku Lava Flow. Es ist brütend heiß. Trotz des harten Gegenwindes kommen wir aber gut voran. Zumeist können wir auf einer breiten "Schulter" neben der Fahrbahn ungestört dahinpedalen. Immer wieder treffen wir auf Triathleten, die in der finalen Vorbereitung für den in einem Monat stattfindenden Bewerb trainieren. 

Traumkulisse ! 

Solche Passagen sind jedoch die absolute Ausnahme !!!

          "Seid´s Ihr aus Österreich ?!" Diese Frage wird uns in wienerischem Dialekt mitten im Nirgendwo aus einem Auto heraus gestellt. "Jaa." Unsere Fahne am Anhänger hat uns eine lustige Begegnung mit einem mehr als nur verwundertem Landsmann aus dem 19.Bezirk in Wien gebracht. Richtig ungewohnt ist es für uns geworden, sich mit anderen in der Muttersprache zu unterhalten. Unsere Wege trennen sich wieder. 

           Bis zum heutigen Etappenziel ist es nicht mehr weit. Zum Glück. Nathalie plagen mittlerweile Kopfschmerzen. An diese klimatischen Bedingungen müssen sich unsere Körper erst langsam gewöhnen. Der Campground beim Spencer Beach Park ist jedoch eine Enttäuschung. Zwar ist der Strand recht schön, doch dürfen die Zelte nur auf einem "parkplatzartigen" Bereich aufgestellt werden. Da es eh bald dunkel wird bleiben wir trotzdem und gehen bald schlafen.

          Anmerkung: Eigentlich ist es nötig, sich für jeden Campplatz auf Big Island im vorhinein ein "Camppermit" zu besorgen (in einigen Städten erhältlich oder per Internet). Vor Ort kann man sich keines mehr besorgen, heißt es. Unsere Erfahrung hat gezeigt: Einfach trotzdem am Campingplatz sein Zelt aufschlagen ! Man kann bei der Person, die die Permits kontrolliert auch direkt zahlen (5 US$/Pers.). Und sollte keiner reserviert haben, dann taucht auch keiner auf ... und man campt halt gratis ;-)

"Mud - Lane", ein gelungener Abstecher

          Auf die andere Seite der Insel nach Osten queren wir via Waimea. Der kleine Ort liegt auf ca. 800 Höhenmeter. Der Anstieg ist "knackig" und der sturmartige Gegenwind bläst uns mehrfach fast vom Rad. Um zum Meer zu gelangen biegen wir links von der Hauptstraße ab. Über die "Mud Lane" (der Name ist Programm ... "Mud" = "Gatsch" ;-), einen Abstecher durch den Wald, der sich zu einem kleinen Pfad entwickelt, bevor wir vor einem geschlossenen Zaungatter stehen, erreichen wir die Ostseite der Insel. Wir heben die Räder, die Anhänger und die Taschen darüber. Bis zum Waipio Valley ist es nicht mehr weit. Das Tal beeindruckt durch die tief eingeschnittene Schlucht und die urig bewachsenen Steilhänge, die fast senkrecht ins Meer stürzen.

Wir ernten Bananen am Straßenrand. 4 Tage später waren sie reif !

          Stärkster Regen läßt uns in Honoka´a in ein Hotel flüchten. Es regnet fast die ganze Nacht. Auch am nächsten Tag ist das Wetter noch sehr "durchwachsen"  bis Hilo, der Hauptstadt Big Islands. Der morgendliche Sonnenschein weicht schon bald dunklen Regenwolken. 

Seit Marokko der zweite (richtige) Platte. Später hat es auch noch Nathalies Bike erwischt.

Triefend naß erreichen wir nach einem langen Tag am Rad kurz vor Sonnenuntergang (wenn man sie sehen könnte ;-) "das andere Ende" der Insel. Morgen werden wir wahrscheinlich einen Ruhetag einlegen. 

 

Volcano National Park

Ausblick über die Kraterlandschaft des Kilauea

          Der verregnete Rasttag hat uns gut getan. Heute geht es in höhere Gefilde. Der Volcano National Park liegt auf fast 1200 m Meereshöhe. Und die geht es auch ohne Zwischenabfahrt stetig nach oben. Bei den Vulkanen hier handelt es sich um Schildvulkane. Die Flanken sind flacher als die der "klassischen", "formschöneren" Exemplare, wie zum Beispiel dem Vulkan Licancabur zwischen Chile und Bolivien (oder dem Fujiyama in Japan, um einen bekannteren Vertreter zu nennen.) Die Vulkane hier zählen zu den aktivsten der Erde. Seit 21.Juli 2007 bahnt sich ein neuer Lavastrom seinen Weg Richtung mehr. Der Puu Oo Krater ist seit März 2004 kontinuierlich aktiv.

           Den ganzen Tag regnet es einmal mehr, dann wieder weniger. Im Volcano Village angekommen, gönnen wir uns eine warme Dusche. Da der Lavafluß derzeit nur aus der Luft zu besichtigen ist (der "wanderbare" Zugang ist gesperrt), beschließen wir mit dem MTB eine Tour um den Kilauea Caldera Krater zu machen. Eigentlich ist für Radfahrer nur der asphaltierte Straßenbereich freigegeben. Wir sind aber anscheinend irgendwie vom Weg abgekommen ;-) und versuchen uns an der Offroad - Variante.  

"Crater Rim Trail"

Volcano National Park - Befahrung mit MTB "nicht ganz legal" ;-)

 

Durch Büschelgras ...

 

 

... zum Kraterrand ...

 

 

... über "alte" Lavafelder ...

 

 

... entlang des Wanderpfades ...

 

 

... zu tiefen Rissen im Vulkangestein ...

 

 

... nahe der "Crater Rim Road" ...

 

 

... zu mühsamen Lavaaschepassagen ...

 

 

... schließlich ins dichte Grün ...

 

 

... des Farndschungels

 

Prädikat: bestes Bikeerlebnis der gesamten Inselumrundung !!!

          Die Abfahrt vom Kilauea Krater entlang der Southwest Rift Zone bringt uns in Windeseile wieder auf Meeresniveau. Der schwarze Sand des Punaluu Beach Parks, des Black Sand Beach, liegt recht malerisch  an der Südostküste der Insel. Bekannt ist er für die grünen Meeresschildkröten, die hier in großer Zahl zu Hause sind. Neben dem Regen sind es vor allem ein paar eigenartige, nächtliche Herumtreiber gewesen, die unsere Nachtruhe etwas gestört haben. Noch vor Sonnenaufgang kriechen wir aus dem Zelt. Ein weiterer langer Tag am Rad bringt uns zum Ho´okena Beach Park. Wir schließen den Kreis am 26.September - einen Tag früher als geplant kommen wir wieder in Kona an. Somit bleibt uns aber wenigstens noch ein Tag bis wir am 28.Sept. den langen Weg nach Tasmanien antreten werden. 

Wasserfall an der immer feuchten Ostseite der Insel

          "Big Island" ist wirklich recht groß: alle anderen Hawai´i Inseln hätten darin Platz, und es bliebe noch immer etwas übrig. Insgesamt sind es fast 500 km gewesen, die wir zurückgelegt haben. Es hat sehr viel geregnet, zum Glück war es jedoch immer so warm, daß wir die ganze Zeit über eigentlich nur unsere Sandalen angehabt haben. Die schwüle Hitze hat uns, vor allem bei den Bergaufpassagen, den Schweiß nur so aus den Poren gepresst. So geschwitzt haben wir bisher auf der gesamten Reise nicht. 

          Heute ist der 28.September 2007. Es ist kurz vor 4 Uhr morgens. In einer halben Stunde geht´s zum Flughafen. Goodbye Hawai´i ...  G´Day Australia !

 

 

 

 
Green Sea Turtle
Ho´okena Beach

 

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