Tasmania_Log

"In Nature´s infinite book of secrecy.

A little I can read."

William Shakespeare

Walking on Cradle Plateau, Day 1

Am Horizont Barn Bluff, 1559 m

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Tasmanias Wilderness

Der Overland Track wird immer wieder als eine der "10 besten Trekkingtouren der Welt" bezeichnet. "Best of" - Wertungen sind mit Vorsicht zu genießen - was für den einen gilt, muß nicht unbedingt "des anderen Geschmack" sein - die Vorraussetzungen für so einen Ruf sind jedoch zweifelsohne gegeben: Der Track schlängelt sich durch ein Gebiet Wildnis im Westen Tasmaniens, das von der UNESCO auf die "World Heritage"-Liste gesetzt worden ist.

Andere Orte auf der Welt, die diese Kriterien erfüllen - und einen außergewöhnlichen landschaftlichen und/oder kulturellen Wert besitzen - sind zum Beispiel Rapa Nui (die Osterinsel), die Galapagos Inseln (Ecuador), der Sagarmatha National Park in Nepal (Everest) oder aber auch die Pyramiden von Gizeh (Ägypten).

"Light & Fast"

In Devonport lassen wir unsere nicht benötigte Ausrüstung (also die Räder mit den Anhängern mit dem meisten Equipment) bei dem Verwalter des Campingplatzes in der Garage. Nur den 75 l Trekkingrucksack (...ist mit dem Rad nach L.A. geschickt worden) und den kleinen 30 l Radrucksack werden wir mitnehmen. Da man am Weg in einfachsten Hütten übernachten kann, haben wir kein Zelt dabei - das Tarp (Plane) als "Notbiwak" muß reichen; weiters 2 Isomatten, aber nur ein Schlafsack, den wir uns offen, als Decke teilen wollen und natürlich den Kocher und einen Topf. Die Temperaturen können nachts bis nur knapp über dem Gefrierpunkt fallen (... oder auch noch tiefer ?!) - das kann sehr "frisch" werden, aber dann ziehen wir halt alles Gewand an, was wir dabeihaben. Regenschutz ist Pflicht, da es an 7 von 10 Tagen regnen soll. Schneien kann es natürlich ebenfalls jederzeit.

Am 23.Oktober starten wir bei Ronny Creek

Die meisten benötigen 5 - 7 Tage für die Wanderung. Wir nehmen das als Richtlinie und deswegen Essen für 7 Tage mit. An die 70 km (bis 85 km, je nach Schlußpunkt und "Sidetrips") sind zurückzulegen. Das müßte auf jeden Fall reichen. Und im Fall der Fälle können wir die Vorräte "strecken".

Von Cradle Mountain nach Lake St. Clair

Mit dem "Tassie Link" einem tasmanischen Busunternehmen geht´s von Devonport zum Startpunkt bei Cradle Mountain. Am 23.Oktober um 12 Uhr stehen wir dann endlich am Beginn des Tracks bei Ronny Creek und ... es herrscht strahlendster Sonnenschein. Das ein Hoch im Anmarsch ist, haben wir gewusst, nie aber hätten wir auch nur zu hoffen gewagt, daß uns dieses Hochdruckgebiet für den gesamten Verlauf der Tour Treu bleiben wird.

Über grasbewachsenes Hochland zu weiten Moorgebieten, durch Eukalyptushaine und Regenwälder, vorbei an Doleritmassiven und unzähligen Bergseen führt der Pfad über Paßhöhen hinweg, hinein in tiefe Täler um schließlich am Lake St. Clair zu enden. Was den Weg betrifft ist von Holzstegen über tiefe Schlammlöcher, stark verwurzelte Passagen und grobsteinige Wegstücke bis hin zu Schneefeldern alles dabei - für abwechslungsreiches Terrain ist somit gesorgt. Wedge-tailed Eagle (Adler) ziehen hoch am Himmel ihre Kreise, Wallabies und Pademelons (kleinere Wallaby-Art) begegnen uns immer wieder, eine Tigersnake (natürlich eine höchst giftige Schlange) sonnt sich im Gras und alle möglichen Arten von Vögeln tummeln sich in den Bäumen. Sogar einen Platypus sehen wir, wenn auch leider nur noch kurz, gerade beim Abtauchen in die Tiefen des Mersey Rivers.

Into the Wild

Die Nächte in den Hütten sind eher unbequem. (Vielleicht ist ein Schlafsack doch zu klein für 2 ;-) Obwohl Vorsaison, sind schon einige Wanderer unterwegs. In den Unterkünften kommt es, zum Glück, noch zu keinem Platzproblem.

Ein weiterer Faktor, der für einen Start vor dem 1.November spricht, ist die danach zu entrichtende Gebühr von 150 AUS$ pro Person für den Track (neben dem auch zu erwerbenden Nationalparkpass). Die Zahl der Bushwalker ist dann auf 60/Tag in Nord-Süd-Richtung beschränkt (viel zu viel ! - unbedingt Zelt mitnehmen, was unserer Meinung eigentlich sowieso die bessere Art der Unterkunft ist.) Im Nachhinein betrachtet, ist der Start im Süden beim Lake St. Clair vielleicht die idealere Variante. Zwar sind etwas mehr Höhenmeter nach oben zurückzulegen, doch wird die Strecke damit von Tag zu Tag "besser" - man arbeitet sich vom See in alpine Gefilde vor.

Wir haben beste Bedingungen gehabt. Eigentlich dürfte es so viel Sonne hier gar nicht geben :-) Auf jeden Fall nicht an einem Stück. Insgesamt sind wir schlussendlich nur 3,5 Tage unterwegs gewesen. In der Nacht vor unserer Rückkehr aus der Wildnis mit der Fähre über den Lake St. Clair beginnt es erstmals leicht zu regnen. Unsere Taktik hat sich ausgezahlt.

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Impressions from a 4-day Wilderness Trip

Eindrücke einer 4-tägigen Buschwanderung von Cradle Mountain zum Lake St.Clair