"Discovery
consists of seeing what everybody has seen
and
thinking what nobody has thought."
Albert von
Szent-Gyorgi
South Park
- Monster Truck
... kurz
vor dem "berüchtigten" Leggett - Hill
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6.August 2007 - Braungebrannte Bikinischönheiten und coole
Surfertypen ... die werden uns so schnell noch nicht begegnen. Die
Küstenlinie im Norden Kaliforniens ist von ebenso rauer
Schönheit, wie die Oregons. Die kalten Fluten des Pazifik prallen
auf die sich ihnen entgegenstellende Landmasse Nordamerikas.
Brechende Wellen, gefährliche Strömungen und
"gelegentliche" Haiattacken - alles Faktoren, die diese
Gewässer nicht unbedingt zu den perfekten Badeplätzen
machen.
Kurz nachdem wir die Grenze nach "sunny California" im
Hochnebel überschritten haben, begegnen uns auch schon die ersten
mexikanischen Arbeiter auf den Feldern einer Farm. Viele versuchen
ihr Glück hier beim nördlichen Nachbarn. Wir durchqueren
Farmland, passieren Crescent City und erreichen kurz darauf die
ersten Ausläufer des Redwood Nationalparks.
Im Land der Baumriesen
So hoch wie ein über 30
Stock hohes Haus
Die Redwoods sind riesige bis zu 2000 Jahre alte Baumriesen, die
eine Höhe von über 100 Meter erreichen können. Die Bestände
sind schon dramatisch reduziert und die meisten Bäume dieser Art
sind bei Weitem nicht so alt. Aber trifft man auf die letzten
Giganten der ersten Generation, dann überkommt einen ein Gefühl
der Erfurcht. Was haben diese Wächter des Waldes schon alles
gesehen. Winzig klein fühlt man sich neben den gewaltig
dimensionierten Stämmen mir zig Metern Umfang. Wir durchqueren
die Wälder auf einer 18 Kilometer-Wanderung an unserem Ruhetag im
Prairie Creek State Park.
Der weitere Wegverlauf führt uns dann wie schon so oft entlang
des starkbefahrenen Highways 101 bis nach Eureka. Wenn wir am
Seitenstreifen neben einer 4-spurigen Fahrbahn (2 in jede
Richtung) entlang pedalen, dann fragen wir uns oft, ob das
wirklich das ist , was wir wollen. Aber hier in den USA muss man
den Verkehr oft als unumgehbare Begleiterscheinung in Kauf nehmen.
Die Natur entschädigt dann zum Glück für diesen monotoneren
Teil der Reise.
Selten so allein unterwegs
Die Straße der Giganten
Die "Avenue of the Giants" ist die perfekte Kombination
aus Straße und Naturerlebnis. Auf mehr als 30 Meilen windet sie
sich, am Flußlauf des Eel River orientierend, abseits der 101,
durch die Humboldt Redwood Bestände. Im Richardson Grove State
Park kampieren wir wieder im Schatten der Riesen und genießen die
Ruhe des kühlen Dickichts. Bei Leggett erklimmen wir den
höchsten Punkt der gesamten Westcoast-Strecke ... 600 Höhenmeter
!!! Beeindruckend, oder ?!? Dieser berüchtigte "Berg"
soll Radfahrer schon zum Abwerfen ihrer Radtaschen getrieben
haben. Aber es säumen keine Radlergräber den Weg. Dieser
"Hügel" - quasi - ist zwar, im Vergleich zu den
bisherigen Anstiegen hier, länger, aber doch sehr gemäßigt. Das
tollste daran ist, das wir die 101er verlassen haben und uns auf
dem nun viel ruhigeren Highway 1 befinden. Und die Abfahrt, die
ist ein "Biker´s Delight" - eine rhythmische Abfolge an
gutdimensionierten Kurven in perfekter, nicht zu steiler Neigung.
Das bringt langgezogenen Downhill-Spaß.
Wir tauchen in den
berüchtigten Küstennebel ein
Schließlich gelangen wir
in dichtem Küstennebel - eigentlich dem dichtesten Nebel
überhaupt bisher - wieder ans Meer. Unheimlich ist das Tosen
der Brandung in den Tiefen der undurchdringlichen
Nebelsuppe.
Einer der
beeindruckendsten Küstenabschnitte
Viele der Straßenabschnitte auf diesem Teil der Küstenfahrt
zählen mit zu den schönsten der westamerikanischen Küstenlinie.
Die Vegetation hat sich verändert. Eukalyptusbäume betören die
Nase mit dem Duft ihrer ätherischen Öle. Dichte Wälder weichen
steppenartigen Grasflächen in einer sanfthügeligen Gegend.
Vom Zeltcamp ins Luxusappartment
Nach einigen 3 US$/Person Biker-Sites in teilweise spektakulär
gelegenen Campplätzen, feiern wir den 8000er an Tourkilometern in Gualala in einem wahren
Luxusquartier.
Bikersite - Geheimtipp:
Westport-Union Landing State
Beach
Hier gibt es nämlich keine Bikerplätze im eigentlichen
Sinne. Man kann sich auf einen "regulären" Platz
begeben und zahlt trotzdem nur den günstigen Radlertarif. Direkt
an der Abbruchkante über dem Strand mit der Brandung vor der
Zelttür. Perfekt, wenn man bereit ist auf eine Dusche zu
verzichten - die gibt es nämlich nicht. Nur ein Plumpsklo !
Ich sage nur: Zimmer mit riesigen auslagenartigen
Panoramafenstern auf den Ozean, eigene Terrasse, eigenes Whirlpool
im Bad (Dusche natürlich auch ;-) und dazu eine Flasche
Champagner. So läßt sichs leben.
San Francisco ist nicht mehr weit. Nach Bodega Bay werden wir auf
einer brütend heißen Inlandetappe von hunderten Harleyfahrern
überholt. Einmal jährlich sammeln sie Geld für wohltätige
Zwecke und führen dabei ihre auf Hochglanz polierten Stahlrösser
durchs Hinterland nördlich der San Francisco Bay. Dann erreichen
wir den finalen Campplatz vor der ersten Großstadt seit Victoria
in Kanada.
Durchs "goldene Tor" nach San
Francisco
Die Pfeiler der goldenen
Pforte zum Greifen nahe
Nach der Durchquerung einiger "Vororte" von San
Francisco tauchen dann plötzlich die Umrisse der Golden Gate
Bridge im Nebel vor der Skyline der pulsierenden Metropole auf.
Mit dem Aufreißen der Nebeldecke, rollen wir über das
weltberühmte Monument, dessen schwieriger Bau damals 11 Menschen
das Leben gekostet hat. Wir folgen dem Touristenstrom ins Zentrum
und bahnen uns den Weg zu unserem Quartier ... auf den so
berühmten, wie steilen Straßen von San Francisco.
Auf der Zielgeraden ...
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